![]() |
![]() |
Arbeitsgemeinschaft historischer Nahverkehr Düsseldorf e. V.
Auf dieser Seite möchten wir Informationen und Einblicke in und über das Aufarbeitungsprojekt "Mercedes-Benz O405", ehemals Rheinbahn 6005, mit Ihnen teilen.
Im Juli 2018 erreichte uns die Information, dass einer der ehemaligen Rheinbahn O405 in Meckenheim bei "Schneiders Obsthof" aufgrund eines Getriebeschadens ausgemustert wurde und nun bei den örtlichen Maltesern als Übungsobjekt gelandet sei. Grund genug für einen Ausflug in das rund 90 Kilometer entfernte Meckenheim!
Tatsächlich fanden wir den Bus wie angekündigt vor, auch der vorher propheziehene "ganz gute" Zustand war zu erkennen. Von einem Unfallschaden vorne links war zuvor allerdings keine Rede gewesen. Verwundert waren wir auch über das fehlende Klappfenster auf der linken Seite, welches augenscheinlich herausgeflext wurde. Skeptischer wird man ja wenn man dann genauer hinschaut: zwei Reifen platt, Getriebe im Notprogramm, Unfallschaden vorne links und das Fenster rausgeflext. Puh.
Trotz des mittelmäßig bis schlechten Zustandes haben wir uns entschieden den Bus in unseren historischen Fuhrpark zu übernehmen. Dafür war aber noch einiges an Vorbereitung notwendig...
Mit diversen Ersatzteilen, unter anderem intakten Gebrauchtreifen, im Gepäck ging es wieder nach Meckenheim. Leider hatte sich zwischenzeitlich noch eine Horde unterbelichteter an dem Bus zu schaffen gemacht und noch die Nothämmer missbraucht... Aber die Scheiben müssen ja eh zur Instandsetzung raus. Glücklicherweise konnte die fehlende Frontanzeige noch aufgetrieben werden, ein kleines Trostpflaster was die Scheiben angeht. Der Bus wurde nun also zur Überführung Richtung Düsseldorf vorbereitet und kam am Abend des 15.09.2018 wohlbehalten (im Rahmen seiner Möglichkeiten) im Mettmanner Betriebshof an. Hier wird der Bus für eine Übergangszeit abgestellt werden.
In den letzten Monaten des Jahres und den ersten Monaten des neuen Jahres widmeten wir uns dann den eher unschönen Arbeiten, wie beispielsweise der Entfernung von Ackererde, welche wirklich jede Ritze des Fahrzeugs erreicht hat. Auch konnten wir weitere Ersatzteile und sogar einen kompletten Rollbandsatz auftreiben! Ein großer Erfolg: Das Problem am Getriebe wurde gefunden und behoben, der Bus fährt nun nicht mehr nur im Notprogramm sondern wieder wie Busse eben fahren sollten. Darüber sind wir auch ausgesprochen froh, denn ...
Im September konnten wir den Bus dann endlich nach Düsseldorf überführen, wo er dann neue Reifen bekommen hat. Gerne hätten wir den Austausch der Reifen noch weiter herausgezögert, aber das lies die Verkehrs- und Betriebssicherheit einfach nicht mehr zu.
In Lierenfeld wurden dann einige Maßnahmen an Motor, Getriebe und Kühlkreislauf durchgeführt welche in Mettmann nicht umgesetzt werden konnten. Dann brach auf einmal die Corona-Pandemie über uns herein und für eine ganze Zeit war an Arbeiten an dem Fahrzeug nicht mehr zu denken...
Das Land NRW stellt inzwischen regelmäßig einen Fördertopf für die Restauration bzw. Erhaltung von verkehrshistorischen Kulturgütern bereit. Diese Chance wollten wir für 6005 ergreifen. Schon zu lange, vorallem natürlich wegen Corona, steht das Fahrzeug und wartet auf bessere Tage. Allerdings stellten sich auch noch einige tiefgehendere Probleme mit der Karosserie heraus, welche eine zügige Instandsetzung aus eigenen Mitteln als unwahrscheinlich anmuten ließen. Also wurden die Unterlagen fertig gemacht und unsere Bewerbung rausgeschickt.
Das Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen gab am 24.01.2022 die Projekte bekannt, die durch den Fördertopf für Verkehrshistorische Kulturgüter gefördert werden sollen. Mit dabei: Ein Omnibus aus Düsseldorf für fast 40.000€ !
Mehr Informationen auf der Seite des MHKBD-NRWAb heute dürfen wir also sagen:
Gefördert vom Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und
Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen.
Nun war es aber noch formal nötig, dass die Mitgliederversammlung dem Vorhaben zustimmt und wir danach noch einen Förderbescheid kriegen, vorher dürfen wir mit den geplanten Tätigkeiten nicht beginnen! Nachdem alle formalen Voraussetzungen erfüllt waren hieß es dann: Los geht's!
Nach dem Startschuss Mitte April gings dann so richtig los! Der Wagensoll bei der Firma OMSA in Güstrow seine wagenbauliche Aufarbeitung erfahren. Dazu ist es erforderlich das Fahrzeug soweit vorzubereiten, dass vor Ort direkt losgelegt werden kann. Heißt konkret: Inneneinrichtung raus, Seitenverkleidungen raus, Fensterscheiben raus. Im folgenden finden Sie dazu einige Bilder. Wenn Sie auf das Bild klicken erhalten Sie eine passende Bildunterschrift mit weiteren Informationen dazu.
Zum Ausbau der Fenster war es nun notwendig den Bus nach Heerdt in die Zentralwerkstatt zu überführen, weil wir nur dort die benötigten Werkzeuge und Hilfsmittel zur Verfügung hatten. Auch hier gibt es wieder einige gesammelte Bilder:
Dann war es soweit: Die Vorbereitungen waren soweit abgeschlossen, dass die Firma OMSA ihre Arbeit aufnehmen kann. Die Spedition Wocken übernahm den kompetenten und fachgerechten Transport des Busses nach Güstrow, wo dieser absolut unversehrt Mitte Juli ankam.
Bei der Firma OMSA in Güstrow steht nun also die Wagenbauliche Aufarbeitung an. Alle diese Maßnahmen die aus verschiedenen Gründen in Düsseldorf für unseren Verein gerade nicht durchführbar sind. Dazu gehören die Instandsetzung des Unterbodens, teilweise Neubeblechung der Seitenwände sowie Ein- und Ausbau der Achsen, Instandsetzung der Achsträger und so weiter. Gerne zeigen wir nun wieder einige Bilder, was so passiert ist. Wie immer finden Sie genauere Beschreibungen nach Klick auf das Bild!
Wie Sie sehen gibt es also noch genug zu tun. Lassen wir die Kollegen in Ruhe arbeiten!
Zum beauftragten Leistungsspektrum gehört unter anderem auch ein neuer Fußboden, weil dieser nach mehr als 15 Jahren Tätigkeit als Feldbus einfach nicht mehr zu retten war. Aber auch die Instandsetzung des Wagenkastens geht natürlich weiter. Sie wissen Bescheid: Genauere Beschreibungen beim klick auf das Bild!
Es bleibt also spannend in der Instandsetzung des Busses. Die Firma OMSA und natürlich auch wir bleiben dran!
Die Instandsetzung des Wagenkastens ist aufwendig, da verwundert es nicht, dass man in Güstrow bereits einige Monate damit beschäftigt ist. Inzwischen kann man aber sehr gut die Fortschritte erkennen:
Wie immer: Genauere Beschreibungen beim klick auf das Bild!
Im Dezember erreichte uns dann die Nachricht, dass die Firma OMSA mit der Instandsetzung des Wagenkastens soweit fertig ist. Im Anschluss an die Abnahme vor Ort wurde der Wagen wieder durch die Firma Wocken zurück nach Düsseldorf transportiert.
In Güstrow wurden im Rahmen der Wagenkasten-Instandsetzung sämtliche Klappen und sonstige Anbauteile montiert. Dies war insbesondere für später korrekte Spaltmaße und Beweglichkeit ebendieser Teile notwendig. Da nun als nächstes aber die Lackierung des Fahrzeugs anstehen haben wir nach einer kurzen Weihnachts- und Neujahrspause sämtliche Anbauteile wieder demontiert..
Mit freundlicher Unterstützung der Rheinbahn AG wird das Fahrzeug gerade professionell lackiert und damit für die nächsten Jahrzehnte konserviert. Werfen wir einen kurzen Blick in die Lackierkabine:
To be continued...
(Text, Fotos, soweit nicht anders benannt: jz)