AG Fahrzeuge

AG Fahrzeuge

Ursprünglich in die Gruppen Bus und Bahn unterteilt, legt die Arbeitsgruppe Fahrzeuge ihren Arbeitsschwerpunkt auf den Erhalt und die museale Darstellung der historischen Düsseldorfer Nahverkehrsfahrzeuge. Den Anfang machte 1993 der private Rückkauf eines zuletzt in Bonn als Arbeitstriebwagen gelaufenen Kriegsstraßenbahnwagens, dessen elektrische Ausrüstung später den Wiederaufbau des Neusser Triebwagens 17 möglich machte, welcher bis heute aktiv als Oldtimer unterwegs ist.

1994 bis 2004

Im damals stillgelegtem Betriebshof Wersten konnten durch die AG Fahrzeuge ab 1994 drei Fahrzeuge hinterstellt und somit vor der Verschrottung bewahrt werden. Es handelte sich dabei um die Wagen 2151 (Queen Mary), 2269 (K66) und 2701 (ehemals Neusser Straßenbahn). Die beiden letztgenannten Fahrzeugen wurden aufgearbeitet und sind dank ausgezeichneter Zusammenarbeit mit der Rheinbahn heute wieder im "Plandienst" der Oldtimerflotte im Einsatz. Das Projekt "Queen Mary" ist mit deutlich mehr Aufwand verbunden und dauert bis heute an, pausierte aber von 1996 bis 2012 aus verschiedenen Gründen.

Neben der Aufarbeitung des passenden Beiwagen 1206 für den K66 wurde auch das Ersatzteillager durch die Verschrottung zahlreicher Gelenktriebwagen ausgebaut und am Freiligrathplatz eingerichtet. Währenddessen durchliefen auch verschiedene Omnibusse und Wirtschaftsfahrzeuge die Werkstatt des Vereins und wurden so entweder auf die Straße gebracht oder für einen späteren Einsatz hinreichend konserviert.

Das wohl größte und aufwendigste Fahrzeugprojekt des Vereins, der Sprengwagen 5151, wurde 2003 aus dem Hannoverschen Straßenbahnmuseum in den ehemaligen Betriebshof Wersten verbracht. Der Zustand des Fahrzeugs erforderte eine grundlegende Sanierung, so wurde es komplett demontiert, der Wagenkasten gesandstrahlt und Stück für Stück in Eigenarbeit wieder lackiert. Zuvor mussten jedoch zahlreiche Bleche neu angefertigt oder getauscht werden.

Nachdem die Vereinswerkstatt im Betriebshof Wersten bereits 1998 ihren Gleisanschluss zu Gunsten des Stadtbahnbaus aufgeben musste, folgte im Jahr 2004 der Beschluss der Stadt Düsseldorf zur Neubebauung des Betriebshof Wersten mit Wohnungen unter dem Namen "Wilde 13". In Folge dessen musste die Vereinswerkstatt aufgegeben werden, die Fahrzeuge zogen zurück in die Betriebshöfe Handweiser, Am Steinberg und Lierenfeld der Rheinbahn. Für diesen Umzug musste der einzige vorhandene Meterspurwagen des Vereins - der Benrather mit der Nummer 119 - in Eigenregie auf Normalspur umgespurt werden.

2005 bis 2011

Durch den Wegfall der Vereinswerkstatt wurde die Arbeitsgeschwindigkeit signifikant ausgebremst. Glücklicherweise war es aber möglich einen auszumusternden Vierachsigen Beiwagen als "mobile Werkstatt" so herzurichten, dass im Betriebshof Handweiser am Sprengwagen 5151 weiter gearbeitet werden konnte. Auch an der Queen Mary fanden einige weitere Arbeiten statt, so wurde das Fahrzeug für die Lackierung durch die Rheinbahn vorbereitet.

Durch fortschreitende Ausmusterungen der "Gelben" wurde es nötig weitere Teile zu konservieren um den Betrieb der verblieben Wagen möglichst lange sicher zu stellen. So wurden zahlreiche Beiwagen und einige Triebwagen durch den Verein ausgeschlachtet und die Teile im Vereinslager am Freiligrathplatz deponiert.

Das Hauptaugenmerk der AG lag bis 2010 auf dem Sprengwagen 5151. Ende 2009 konnte die Werkstatt aus dem Beiwagen in einen ordentlichen Kellerraum verlegt werden. Nach der Verabschiedung des Betriebshofs Am Steinberg im Jahr 2011 wurden die dort stationierten Oldtimerfahrzeuge in die beiden verbliebenen Betriebshof Handweiser und Lierenfeld überführt.

2012 bis heute

Die Aufarbeitung der Queen Mary konnte nach der Lackierung durch die Rheinbahn wieder an Fahrt aufnehmen, so wurden nicht nur die Fenster eingebaut (wir berichteten) sondern auch die Elektrischen Einrichtungen repariert und Betrieb genommen. Leider waren dringende Arbeiten am Unterboden mangels einer Grube nicht möglich, weswegen das Fahrzeug wieder hinterstellt wurde, bis entsprechend Abhilfe geschafft wurde.

Im Juni 2013 begann im direkten Anschluss die Aufarbeitung des letzten rot-weißen GT8SU 3206, welcher seit 2001 abgestellt als Ersatzteilspender im Betriebshof Handweiser auf eine bessere Zukunft wartete. Parallel dazu begann der Umzug des Ersatzteilmagazins vom Freiligrathplatz in eine neue Halle in Mettmann in der Nähe des dortigen Betriebshofs. Nötig wurde dieser Umzug durch Eigenbedarf der Rheinbahn an den dortigen Anlagen.

Ende 2015 durften unsere Fahrzeuge ein weiteres Mal umziehen - zurück zum Betriebshof Am Steinberg. Steigender Bedarf an Betriebsanlagen machten die Unterbringung der Oldtimerzüge Am Steinberg nötig.

Anfang 2016 wurde die Aufarbeitung von Wagen 3206 erfolgreich abgeschlossen, das Fahrzeug ist Betriebs- und Verkehrssicher und wieder in Betrieb. Als erster Oldtimer überhaupt darf der Wagen den Stadtbahntunnel befahren. Seit 2019 befindet sich der ehemalige GT8SU-Speisewagen 3101 wieder bei der Rheinbahn und wird von Verein und Rheinbahn gemeinsam wieder aufgebaut. Die Arbeiten gehen - trotz Corona-Zwangspause - gut voran.

Wer Interesse an unseren Arbeiten hat und gerne mitmachen oder die Fahrzeuge besichtigen möchte meldet sich bitte beim Arbeitsgruppensprecher.

Email: info@linied.net