Arbeitstriebwagen 5111 - Schneepflug
Der 1925 von der Düsseldorfer Waggonfabrik, Gebr. Schöndorff an der Königsberger Straße mit einer abweichenden Frontgestaltung erstellte Motorwagen 924 stammt aus einer zehnteiligen Abschlußserie des stadtbildprägenden Fünffensterwagen-Typs (siehe Tw 583 und Bw 797). Bei diesen zehn ansonsten baugleichen Wagen probierte man den Verzicht auf Dachbeschilderung, indem man die Frontverglasung oben kürzte und den Zwischenraum von der Dach- zur oberen Fensterkante mit Feldern für die Linienbeschilderung ausfüllte - mittig ein Zielschild und seitlich je die Liniennummer. Diese Gestaltung erwies sich als unpraktisch und gefiel auch nicht sonderlich. So kam es, daß diese Fronten schon wenige Jahre nach Inbetriebnahme der Wagen der Großserie angepaßt wurden.
Abgelöst durch die modernen DÜWAG-Fahrzeuge wurde der Motorwagen 924 im Zuge einer Fahrschaltermodernisierung 1962 zum Spurfahrwagen mit Schneekehreinrichtung umgerüstet. Auf die Ausstattung mit zwei regulären, verstellbaren Räumschilden wurde verzichtet da solche Geräte möglicherweise zu schwer für die Plattformen gewesen wären. Stattdessen erhielt er zwei senkrechte, nach rechts schräggestellte Räumschilde mit einer unteren Bürstenausstattung und an den äußeren Enden bestückt mit rot-weiß-roten Signalfahnen. Um dabei die ganze Profilbreite für den Straßenbahnbetrieb bestreichen zu können, wurden die Schilde entsprechend überbreit ausgeführt. Da hierbei das jeweils linke Ende einen herausragenden Kollisionspunkt bildet, wurde dieses einklappbar gestaltet und braucht somit nur bedarfsweise im tatsächlichen Räumeinsatz ausgestellt werden.
Zunächst im für Arbeitswagen damals üblichen Tannengrün lackiert und mit Warnschraffuren versehen, erfolgte um 1970 eine Umlackierung auf Kommunal-Orange und Ausstattung mit reflektierender Rot-Weiß-Warnschraffur und der Wagen bekam zudem die neue EDV-Wagennummer 5111. Inwendig mit kaum geänderter Ausstattung ist der Wagen natürlich mit weiteren Winterdienst-Utensilien, wie Schneeschaufeln, Besen, Salzeimern, etc. ausgerüstet. Mit seiner regulären Beleuchtung fällt er auch sehr gut in einer Schneelandschaft auf. Er ist der älteste, betriebsfähige Arbeitswagen der Rheinbahn.
Text: Heiner Bähr
Technische Daten
Länge | 10,40 m |
Breite | 2,30 m |
Fahrleitungsspannung | 600 V DC |
Kupplung | Scharfenbergkupplung |
Kompatible Beiwagen
keine