Transporter T1 - 9470

Transporter T1 - 9470

Der grüne VW-Transporter in der überarbeiteten Ursprungsform, Typ T1b, mit der Betriebsnummer 9470, von seinen Liebhabern stets "Bulli" genannt, ist ein originalgetreues Exemplar einer ganzen Reihe von betriebsdienstlichen Transportern v.a. aus den 60er-Jahren bei der Rheinbahn. Insbesondere diese geschlossenen Bullis, aber auch solche mit Ladepritsche und Einfach- oder Doppelkabine ("Doka") wurden zuhauf von Handwerks- und Kommunalbetrieben eingesetzt und, bei letzteren durch rechtzeitigen Verkauf an ebensolche Handwerksfirmen, gefahren, "bis das der TÜV uns scheidet".

Deshalb sind eben diese Transporter, im Gegensatz zu den typgleichen VW-Bussen und Campern, sehr selten zu bekommen und es stellt einen Glücksfall dar, daß dieses Automobil durch ein Vereinsmitglied im bestens erhaltenen Zustand von einer freiwilligen Feuerwehr erworben werden konnte. Bei der Linie D konnte der Wagen nach Fotovorlagen in Tannengrün mit rot-weißer Warnschraffur am Heck und auf den Stoßfängern originalgetreu umlackiert werden. Insbesondere das alte Flügelrad der Rheinbahn ziert die Fahrer- und Beifahrertüre, auch das übergroße VW-Emblem auf der "Nase", gibt dem Wagen noch zusätzlichen Charme.

Einzig die vorbildgetreue Ausrüstung mit einer sog. Rundkennleuchte der Type Eisemann RKLE 130, mit oranger Lichthaube und Chromring, ist dem Wagen derzeit versagt, obwohl das ehemalige Feuerwehrfahrzeug als solches natürlich mit einer gleichartigen RKLE als Blaulicht versehen war. Durch den Ausbau hatte man die Befestigungslöcher und die Kabeldurchführung mit einem Abdeckblech verschlossen und man könnte eine im Vereinsbesitz befindliche orange RKLE 130 festinstalliert oder abnehmbar wieder zum (Ausstellungs-) Einsatz bringen.

Angetrieben wurden die Bullis bis einschließlich des Typs T3 durch luftgekühlte Otto-Viertakt Boxermotoren mit Heckantrieb; der 9470 mit nur 44(!) PS. Das Fahrgefühl ist für heutige Verhältnisse völlig ungewohnt: Kräftige, rasselnde Geräusch-Kulisse, v.a. durch das Kühlluftgebläse des Motors und die nicht verkleidete, dünne Blech-Karosserie, Radaufhängungen mit positiven Sturz und entsprechend schwammiger Straßenlage. Eine rudimentäre Beheizung des Innenraums erfolgt durch abgezweigte Motorkühlluft durch einen Verteiler auf der unteren Ladefläche und läßt seine Herkunft vom Motor nicht verleugnen - ein echter, uriger Oldie eben, den man aber gerade wegen seiner Eigenheiten gerne fährt. Auch weist er noch die ursprünglichen seitlichen Drehtüren zum Laderaum auf, die bei den späteren Modellen stets durch eine Schiebetüre ersetzt wurden. Vom Verein wird er zur Schonung fast ausschließlich als beliebter Blickfang aber auch für den Transport des Vereinsstandes bei auswärtigen Veranstaltungen eingesetzt.

Text: Heiner Bähr

Technische Daten

Länge 4,15 m
Breite 1,66 m
Motorleistung 44PS
Getriebe 4-Gang Schaltgetriebe