Beiwagen 1629 - Samba-Großraumbeiwagen

Beiwagen 1629 - Samba-Großraumbeiwagen

Auf dem Grundriss der seit 1951 von der DÜWAG entwickelten vierachsigen Großraumwagen entstand seinerzeit auch das erfolgreiche Anhängewagen-Konzept, welches in weiterentwickelter Form auch als Beiwagen für die Gelenktriebwagen eine hohe Verbreitung fand.

Der Beiwagen 1629 gehört zu der zweiten Lieferserie jener Großraumwagen, welche sich von den später beschafften Beiwagen ab Nummer 1633 durch die schmaleren Fenster und durch die gleichartige Ausformung von Bug und Heck unterscheidet.

Inwendig weist auch er eine helle, freundliche Naturholzausstattung, eine Deckenverkleidung aus weißer Hartfaserplatte, Glühlampenbeleuchtung und dick gepolsterte Sitzmöbel zu zwei Dritteln in zwei-plus-eins Reihung in Fahrtrichtung auf. Rechts hinten hatte der Schaffner seine leicht erhöhte Kanzel zur Fahrgast- und Zug-Abfertigung, welche heute, exemplarisch nachgebaut, den Fahrgästen im Oldie-Verkehr zur Verfügung steht. Die bei den Motorwagen mit dem Fahrerplatz und seinen Steuerungseinrichtungen belegte Vorderplattform wies hier einen durchgehenden Fußboden und eine in die Bug-Form eingepaßte Sitzbank auf.

Demgegenüber die abgesenkte Hinterplattform, diente bis zur Aufgabe des Schaffnerbetriebes als Auffangraum für zusteigende Fahrgäste im Fahrgastfluß. Mit Ausnahme der Zeitkarteninhaber, bzw. Fahrgästen mit bereits entwerteten Fahrscheinen, mussten alle Barzahler hinten zusteigen und ihren Fahrschein beim Schaffner lösen. Dabei "flossen" sie zur Wagenmitte um dort Platz zunehmen und später an der Mitteltüre auszusteigen.

Nach der allgemeinen Ausmusterungswelle der Großraumwagenzüge ab 1988, verblieb der 1629 als Reservewagen noch bis 1997 im aktiven Bestand der Rheinbahn, bevor er statt Verschrottung an die Linie D abgegeben werden konnte. Da der seit 1988 als historischer Großraumwagen hinter dem Motorwagen 2014 (114) eingesetzte Beiwagen 1609 aus der ursprünglichen Beschaffungsserie aufgrund technischer Einwände abgestellt und infolge abgebrochen wurde, konnte die Linie D bereits 1999 mit dem 1629 als vollwertigen Ersatz dienen. Auch wenn seine ursprüngliche Farbgebung in der klassischen Cremefarbe mit grauen, später roten Zierstreifen ausgeführt war, ist der ganze Zug als Erinnerung an die ersten fünf Großraumwagen (3 Tw und 2 Bw) in grünem Lack mit cremefarbenen Zierstreifen gestaltet.

Text: Heiner Bähr

Technische Daten

Länge 14,58 m
Breite 2,35 m
Fahrleitungsspannung 750 V DC
Kupplung Scharfenbergkupplung mit E-Aufsatz (front), Vierkantrohr (heck)

Kompatible Triebwagen