MAN SG 192 - 8291
In den 60er Jahren wurden diverse Busse von vielen Unternehmen hergestellt. Das brachte aber die Verkehrsbetriebe in Bedrängnis, die sich vor unterschiedlichen Ersatzteilen kaum retten konnten. Und das gerade in einer Zeit, als das Auto als Konkurrent immer mehr Fuß fassen konnte. Der VÖV (Verband öffentlicher Verkehrsunternehmen, heute VDV) entwickelte daher eine ganze Reihe von Vorgaben, mit denen die Busse standarisiert werden sollten. Dies half nicht nur den Verkehrsbetrieben, sondern schaffte auch eine Reihe von Verbesserungen für die Fahrgäste: Große Scheiben, breite Türen, gut lesbare Anzeigen. Viele Bauteile wurden daher austauschbar, nur die Antriebe und die Gestaltung der Front machten Unterschiede.
Der Wagen 8291 ist dabei ein Vertreter der ersten Gelenkbusgeneration, die standarisiert worden ist. Und schnell merkt man, dass dies nicht alle Bauteile betrifft. Der Wagen ist noch ein klassischer Gelenkbus mit Nachläufer, wie die hinteren Teile auch bis heute heißen. Damals machten sie ihrem Namen noch alle Ehre, war der Motor und der Antrieb noch im Vorderwagen auf die 2. Achse. Der Nachläufer hatte dafür eine gelenkte Achse in Abhängigkeit des Knickwinkels des Gelenks. Der Motor bedingte aber einen recht hohen Fußboden mit dazu passend hohen Stufen in den Fahrgastraum. Und nicht nur der Sitz war hoch, die Lautstärke war es ebenfalls. Die knapp 200 PS mussten den Bus mit einem Zweigang-Automatikgetriebe nach vorne brüllen, nicht weniger Lautstark ist bis heute die Motorklappenbremse, die beim Anhalten unterstützt. Mit etwas Fantasie kann man das für das Brüllen des Büssing-Löwen halten, der Stolz vorne unter dem MAN-Logo prangt.
Text: Robin Bertram
Technische Daten
Länge | 17,00 m |
Breite | 2,50 m |
Motorleistung | 140kW, 190PS |
Getriebe | 2-Gang Automatik, VOITH Diva |