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Endlich wieder bis zur Rheinstraße!

von Volker Eichhorst

Nach über anderthalb Jahren ist das Fahrtziel „Krefeld Rheinstraße“ wieder zu lesen! In der neuen zweigleisigen Kehrgleisanlage im Ostwall sind am ersten Betriebstag die Stadtbahnwagen 4009 + 4268 der Linie U76 zu sehen. Ein Fahrgasteinstieg in die Bahnen nach Düsseldorf kann erst nach dem Abwarten der Wendezeit erfolgen, weil die Rheinbahnlinien nicht mehr über eine eigene Abfahrtshaltestelle verfügen.

Nach rund 20 Monaten Unterbrechung fahren die Stadtbahnlinien U70 und U76 in Krefeld ab heute wieder ihren gewohnten Linienweg über Hauptbahnhof und Ostwall bis zur Rheinstraße. Seit dem 9. Mai 2014 haben beide Linien in Krefeld-Dießem umgesetzt und die Fahrgäste mussten mit dem Bus in die Krefelder Innenstadt weiterfahren. Grund waren Bauarbeiten der Stadt Krefeld für eine neue zentrale Haltestelle „Rheinstraße“ mit aufwändiger Überdachung für die vier meterspurigen Krefelder Straßenbahnlinien 041 bis 044 und die beiden normalspurigen Rheinbahnlinien.

Ab heute halten auch die normalspurigen Stadtbahnen der Rheinbahn unter dem breiten Glasdach an der Rheinstraße. Weil sich Krefelder Straßenbahn und Rheinbahn-Stadtbahn die neue Haltestelle teilen, war die Anlage von Hochbahnsteigen nicht möglich. Demnächst soll aber am Krefelder Hauptbahnhof ein barrierefreier Hochbahnsteig für die Linien U70 und U76 entstehen.

An der Rheinstraße entstand in mehreren Bauphasen ein neuer über 100 Meter langer halbhoher Mittelbahnsteig für alle sechs Bahnlinien mit einem durchgehenden Glasdach. Die neue gemeinsame Haltestelle liegt im Mittelstreifen des Ostwalls an der Stelle, wo sich bis 2014 die normalspurige Umsetzstelle der Rheinbahnlinien befand. Die Rheinbahn-Gründungsstrecke wurde deshalb um einen kurzen Abschnitt verlängert bis zu einer neuen Wendeanlage nördlich der Rheinstraße. Zwischen den Kreuzungen Rheinstraße und St.-Anton-Straße sind jetzt für die Stadtbahnzüge – ebenfalls im Mittelstreifen des Ostwalls – zwei Stumpfgleise vorhanden.

Rund um den Knoten „Rheinstraße“ wurde die gesamte Gleisanlage für beide Spurweiten völlig neu verlegt. Dabei sind auch einige bemerkenswerte Kombinationen aus Meter- und Regelspurgleisen entstanden: Beispielsweise benutzen am neuen Mittelbahnsteig die Bahnen beider Spurweiten jeweils in Fahrtrichtung links dieselbe Schiene, damit sich die Türen immer in der gleichen Flucht zur Bahnsteigkante befinden. Hierfür wurden u. a. „Einzungenweichen“ verlegt zum Wechsel des Fahrprofils. Ferner gibt es am Nordkopf des neuen Bahnsteigs aufwändige Weichen, Kreuzungen und Gleisverschlingungen mit beiden Spurweiten. Die Ein- und Ausfahrten der normalspurigen Rheinbahn-Kehranlage werden hier überlagert von mehreren Abzweigen und Gleisbögen der Meterspur.

Beispiele für ungewöhnliche meter- und normalspurige Gleiskonstruktionen rund um die neue Haltestelle an der Rheinstraße („Spurwechsel“ und Ausfädelung der Normalspur aus der Meterspur, aufgenommen bereits im April 2015).

Die Bauarbeiten haben rund sechs Monate länger gedauert als ursprünglich geplant. Während die Krefelder Linien in einer Zwischenphase bereits im Jahresverlauf 2015 vorübergehend auf den Ostwall zurückkehren konnten und endgültig seit dem 23. Dezember die neue Haltestelle an der Rheinstraße anfahren, galt die Unterbrechung für die beiden Rheinbahnlinien durchgehend bis Anfang 2016. Die Stadtbahnlinien mussten etliche Nutzer einbüßen und es bleibt zu hoffen, dass sich die Fahrgäste nun wieder auf ihrer ursprünglichen Strecke einfinden werden. Die Rheinbahn hat sich heute bei ihren Fahrgästen für die Geduld bedankt.

Es gibt auch noch weitere gute Nachrichten für die Fahrgäste der Rheinbahnlinien in Krefeld: Ab dem Fahrplanwechsel am 21. Februar 2016 fährt die Schnelllinie U70 montags bis freitags auch in der Nachmittagsspitze bis zur Rheinstraße durch (bisher nur in der Frühspitze), so dass dann in den Hauptverkehrszeiten grundsätzlich ein 10-Minuten-Takt auf der Gesamtstrecke Düsseldorf – Krefeld besteht. Und ab Herbst wird der 20-Minuten-Takt der Linie U76 in der Woche bis weit in den Abend hinein verlängert.


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