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Neuerscheinung: Omnibusse kommen in Fahrt

von Hans Männel

Die neue Veröffentlichung der "Linie D" zeigt auf 180 Seiten anhand zahlreicher Dokumente die Anfänge der Busverkehrs in Düsseldorf.

"Linie D" veröffentlicht in der Reihe "Düsseldorfer Verkehrsgeschichte" eine weitere Broschüre. Sie beschäftigt sich mit den Anfängen des Omnibusverkehrs in Düsseldorf.

Aufgrund der technischen Entwicklung kamen Omnibusse recht spät in Fahrt. Sie bilden heute ein Rückgrat des ÖPNV. In vielen Verkehrsbetrieben ist der Bus das einzige Verkehrsmittel. Und auch in Düsseldorf - mit seinem großen Stadtbahn- und Straßenbahnnetz - leisten 462 Busse auf 117 Linien einen bedeutenden Teil der Betriebsleistungen der Rheinbahn*. Die Geschichte dieser Entwicklung verdient aus diesem Grund, einmal genauer betrachtet zu werden. Sie ist genauso interessant und vielfältig wie die Entwicklung der Straßenbahn, nicht zuletzt deshalb, weil der Omnibus das ältere Verkehrsmittel ist. Sein erster Auftritt im Stadtverkehr Düsseldorfs jährt sich im nächsten Jahr zum 180. Mal.

Wie in vielen anderen Städten ziehen "Hafermotore" auch in Düsseldorf das neue Verkehrsmittel. Sie fahren von der Altstadt zum Ende der Königsallee, wo die Endstation der Düsseldorf-Elberfelder-Eisenbahn liegt. Damit schlägt die Geburtsstunde eines planmäßigen und für jedermann zugänglichen Stadtverkehrs.

Bis sich diese Zugkraft vervielfacht, dauert es einige Jahrzehnte: Erst im Jahr 1907 kommt in den Stadtteil Hamm der erste Motorbus zum Einsatz. Fahrzeugtechnik und Straßenbedingungen sind jedoch zu dieser Zeit noch wenig ausgereift.

Weitere Jahrzehnte dauert es daher, bis Omnibusse in Düsseldorf zum Stadtbild gehören. Unter Führung der Rheinischen Bahngesellschaft fahren ab 1924 Busse der Rheinischen Kraftwagen-Betriebsgesellschaft in einem Überlandnetz von der niederländischen Grenze bis ins Bergische Land. In Solingen wird ein Lokalnetz betrieben. Die Gesellschaft ist das erste Engagement der Rheinbahn für dieses Verkehrsmittel und Vorläufer des heutigen Busbetriebs.

Von diesen Anfängen des Stadtverkehrs in Düsseldorf berichtet die neue Broschüre aus der Reihe „Düsseldorfer Verkehrsgeschichte“. Auf 180 Seiten wird die Entwicklung des Omnibusverkehrs detailliert beschrieben, eingebunden in die Zeitgeschichte und in die jeweiligen gesellschaftlichen und technischen Rahmenbedingungen. Umfangreiches Bildmaterial, historische Dokumente, Pläne und Zeichnungen illustrieren diesen Band.

Die Düsseldorfer Prunkstraße war die Alleestraße (heute: Heinrich-Heine-Allee). Pferdeomnibusse stellten bis zum Aufkommen der Pferdebahnen und später der „Elektrischen“ die Verbindungen zwischen der Altstadt mit Rathaus und Markt her.
Mit zwei Daimler-Wagen startete die Städtische Straßenbahn am 1. Febraur 1907 "ein neuzeitliches Verkehrsmittel" in den Vorort Hamm.
Alle Linien der Rheinischen Kraftwagen-Betriebsgesellschaft - wie hier die Linie 6 ins niederländische Roermond - werden mit ihren Betriebsdaten, einem Haltestellenplan und Fahrplaninformationen vorgestellt.

Wolfgang Sievers, Kenner der Düsseldorfer Verkehrsgeschichte, hat sich ein Bild über die Neuerscheinung gemacht:

Busse sind ein unter Verkehrsfreunden oft eher stiefmütterlich behandeltes Thema. Umso überraschter war ich, als Hans Männel mir ankündigte, dass er zusammen mit seiner Frau ein Buch über Busse in Düsseldorf verfasst hat. Was ich kurz darauf in der Hand halte, ist zwar auf den ersten Blick tatsächlich ein Buch über Busse, auf den zweiten Blick aber viel mehr. Es geht um die Entwicklung des Busverkehrs als Teil des gesamten Nahverkehrs zwischen 1840 und 1930. Ich denke, man findet nur selten eine so detailliert ausgeführte Darstellung der Entwicklung des innerstädtischen Personentransportes in der Kaiserzeit, hier eben am Beispiel Düsseldorf. Wer kennt noch den Begriff der Hauderei? Wie kamen Menschen von A nach B vor Einrichtung der Pferdebahn? Hier gibt es spannende Antworten. Der nächste Teil des Buches beschreibt mit einer ausführlichen Darstellung die erste Buslinie nach Kappes-Hamm. Der dritte Teil befasst sich dann mit der Geschichte der Rheinischen Kraftwagen-Betriebsgesellschaft (RKBG) ab 1924. Spätestens jetzt wird das Buch auch interessant für Leser im Bergischen Land und am Niederrhein. Jede Linie wird ausführlich beschrieben und der Linienverlauf graphisch dargestellt. Da sich fast alle Linien mindestens einmal im Jahr verändert haben, muss das eine aufwändige Recherche gewesen sein. Chapeau. Ach ja, neben soviel Verkehrsgeschichte geht es auch um die Fahrzeuge. Die Typen von einst sind ebenfalls umfassend beschrieben wie auch der Neubau-Oldtimer, der im Rheinbahn-Fuhrpark an diese vergangenen Zeiten erinnert. Man braucht ein bisschen Zeit, um sich durch diese Fülle an Fakten durchzuarbeiten. … aber es lohnt sich, sagt einer, der eigentlich auch Lesestoff über Bahniges bevorzugt.

Wolfgang Sievers Düsseldorf, 22. März 2020

Zur Broschüre:

„Düsseldorfer Verkehrsgeschichte – Omnibusse kommen in Fahrt“,

herausgegeben vom Verein „Linie D – Arbeitsgemeinschaft historischer Nahverkehr Düsseldorf e. V.“, 180 Seiten Kunstdruck, DIN A4, Verkaufspreis 19,80 EUR (zzgl. Verpackung und Versandkosten 3,50 EUR).

Die Broschüre ist über den Verein „Linie D“, Postfach 10 35 15, 40026 Düsseldorf zu beziehen sowie in ausgesuchten Buch- und Versandbuchhandlungen erhältlich.

Hinweis: Die Broschüre ist ausverkauft!


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