Jubiläum: 125 Jahre K-Bahn
von Niklas Butz
Die Stadtbahnstrecke von Düsseldorf nach Krefeld feiert am 15.12.2023 ihr 125-jähriges Jubiläum. Mit ihrer Inbetriebnahme nur zwei Jahre nach Gründung der heutigen Rheinbahn AG im Jahr 1898 gilt sie als älteste Schnellstraßenbahn Europas. Angefangen als Linie A wird sie heute noch von den Linien U70, U74 und U76 befahren, was sich nächstes Jahr jedoch ändern wird.
Geschichte der K-Bahn
Am 15. Dezember 1898 wurde die neue Schnellstraßenbahn-Strecke als Kleinbahn von Düsseldorf über Meerbusch bis nach Krefeld in Betrieb genommen. Möglich wurde dies durch die Eröffnung der durch die Rheinische Bahngesellschaft AG gebauten Oberkasseler Brücke am 12. November des gleichen Jahres.
Die Strecke der damaligen Linie A führte ab der Stadtgrenze Düsseldorfs durch Meerbusch-Büderich und -Osterath nach Krefeld. Zwischen Krefeld und Meerbusch-Osterath wurde die Trasse der im Jahre 1866 stillgelegten linksniederrheinischen Strecke verwendet. In den folgenden Jahren wurden abzweigende Strecken in Richtung Neuss (Heute: U75) und nach Moers ergänzt.
Mit der Vereinigung der Rheinischen Bahngesellschaft und den Städtischen Straßenbahnen wurde das Linienbezeichnungskonzept überarbeitet, wodurch aus der Linie A die Linie K wurde. Das K steht für den Zielort von der Linie - in diesem Fall Krefeld. Die Linie nach Moers hieß somit Linie M.
Schon damals gab es das Schnellbahnkonzept, weshalb die Linie K nicht an allen Haltestellen entlang der Strecke gehalten hat. Um dies für den Fahrgast deutlich zu machen, trug die Linie eine rote Ziel- und Linienbeschilderung. Die damalige Straßenbahnlinie 17 hat dafür an allen Unterwegshaltestellen gehalten.
Am 01. Januar 1980 wurden anlässlich der Gründung des Verkehrsverbunds Rhein-Ruhr dreistellige Liniennummern für Stadt-, Straßenbahnen und Busse eingeführt. Für Schnellverkehrslinien wie die Linie K wurden zweistellige Liniennummern verwendet, wodurch aus der Linie K die Linie 76 wurde. Im Jahr 1988 wurde mit der Eröffnung des Innenstadttunnels zwischen Heinrich-Heine-Allee und Hauptbahnhof die 76 zur Stadtbahn, weshalb sie seitdem die Liniennummer U76 trägt. Diese hielt seitdem an allen Unterwegshaltestellen und als Schnellverkehr wurde die U70 eingeführt, die einige Haltestellen auslässt.
Der Meerbuscher Abschnitt ist mit einem Zugsicherungssystem ausgestattet, welches Geschwindigkeiten bis zu 80 km/h ermöglicht. Bis zum 10. März 2023 fuhren die Bahnen dank LZB L90 nahezu automatisch durch das Stadtgebiet. Seit dem Umbau wird auf der Strecke das neue Zugsicherungssystem TGMT ZUB verwendet. Dieses System ermöglicht es den neuen Fahrzeugen des Typs HF6 auf der Strecke zu fahren. Allerdings sind seit dem die Tage der GT8SU auf der K-Bahn gezählt.
Heutige Situation
125 Jahre nach der Eröffnung fahren insgesamt fünf Linien teilweise auf der ehemaligen Kleinbahnstrecke. Davon befahren die Linien U70 und U76 die gesamten 22,6 Kilometer der Strecke, während die U75 und U77 im Düsseldorfer Bereich und die U74 bis Meerbusch-Görgesheide sich die Gleise teilen.
Die Linien U76 und U70 befahren dabei dieselbe Strecke von Krefeld Rheinstraße über Meerbusch, Düsseldorf-Oberkassel bis zum Düsseldorfer Hauptbahnhof. Die U74 ergänzt auf weiten Teilen die Linien zwischen Meerbusch-Görgesheide und Düsseldorf Hauptbahnhof, fährt jedoch weiter in den Düsseldorfer Süden bis „Holthausen“.
Dies wird sich jedoch im kommenden Jahr am 07. Januar ändern: Der RheinTakt geht an den Start, welcher das Düsseldorfer Schienennetz neu sortiert. Im Zuge dessen werden die Linien U74 und U76 zu einer Linie vereint, wodurch die Linie U76 dann von Krefeld Rheinstraße bis nach Düsseldorf-Holthausen fahren wird. Die gesamte Strecke wird eine Fahrtdauer von 59 Minuten haben. Die U74 entfällt.
Mehr Informationen zum RheinTakt folgen in Kürze.
Weitere Informationen zur K-Bahn und der Oberkassler Brücke findet Ihr im Blogbeitrag der Rheinbahn: Hier klicken
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