Beiwagen 316 - "Niederflurwagen"
Bereits mit den ersten Jahrzehnten der elektrischen Straßenbahn gab es Bestrebungen zur Typisierung von Baugruppen mit dem Ziel einer gewissen Vereinheitlichung. In den 30er-Jahren entwickelte sich dieses Bestreben hin zur Schaffung eines sogenannten Einheitsstraßenbahnwagens (ESW). Es wurde ein modulares Konzept erstellt u.a. mit den Variablen Fahrzeugbreite, Spurweite, Türanordnung und natürlich elektrischer Fahrzeugausrüstung.
Der 1937 von der Düsseldorf-Uerdinger Waggonfabrik (später DÜWAG) vorgestellte Tiefflurwagen, auch Niederflurwagen genannt, beinhaltete bereits Neuentwicklungen wie bspw. die zugfreie Belüftung durch zwei diskrete Dachkanäle und Merkmale jenes ESW wie bspw. Kastenabmessungen, getypte ("genormte") Konstruktionsprofile, Vierfenstrigkeit, Doppelschiebetüren, tiefe Anordnung des Fußbodens, etc.
Die Rheinbahn erhielt hiervon je 20 Anhänge- und Motorwagen als das Programm zunächst im Hinblick auf den geplanten ESW gestoppt wurde. Doch im Jahre 1941 wurde der Fahrzeug-Typ doch noch einmal aufgelegt, wobei nicht nur die Rheinbahn bis 1943 weitere 20 Anhänge- und 42 Motorwagen (siehe Triebwagen 267) erhielt, sondern auch noch weitere Verkehrsbetriebe, denen die Kriegsgeschehnisse bereits zugesetzt hatten.
Es mag als Besonderheit erwähnt werden, daß diese Tiefflurzüge nicht nur im Stadtnetz eingesetzt wurden, sondern auch auf den damaligen Fernlinien nach Krefeld und Duisburg, wofür sie breitere Radbandagen bekamen.
In Düsseldorf erreichten die "Tiefflurer" ihre vorgesehene Lebensdauer von etwa 30 Betriebsjahren als sie 1974 aufgrund auslaufender Sondergenehmigungen (u.a. nichtautomatische Fahrgasttüren) aus dem Personenverkehr ausscheiden mussten und durch eine letztmalige Beschaffung moderner Großraumgelenkwagen (siehe 3101/3206) ersetzt wurden. Nahezu alle Anhängewagen wurden zeitnah verschrottet; erfreulicherweise existieren aber noch zwei, einer in Hannover und einer eben hier in Düsseldorf.
Text: Heiner Bähr
Technische Daten
Länge | 11,35 m |
Breite | 2,30 m |
Fahrleitungsspannung | 750 V DC |
Kupplung | Düsseldorfer Stadtkupplung |