Triebwagen 379 - Aufbauwagen

Triebwagen 379 befährt zusammen mit Beiwagen 316 am 14.06.2015 den inzwischen stillgelegten Streckenabschnitt auf der Schadowstraße (Foto: Michael Kochems)
Triebwagen 379 befährt zusammen mit Beiwagen 316 am 14.06.2015 den inzwischen stillgelegten Streckenabschnitt auf der Schadowstraße (Foto: Michael Kochems)

Triebwagen 379 - Aufbauwagen

Bedingt durch den hohen Ausfall an Straßenbahnwagen infolge des zweiten Weltkrieges, war der unter denkbar widrigen Umständen wiederaufgebaute Fahrzeugpark der Rheinbahn nicht ausreichend für den erheblich gesteigerten Verkehrsbedarf. Die Rheinbahn suchte daher dringend, bis zur Beschaffung neuzeitlicher Fahrzeuge, den Mangel durch Gebrauchtfahrzeuge eingestellter Verkehrsbetriebe aufzustocken (siehe Tw 3199) was aber nicht hinreichend gelang. So entschloß sich die Rheinbahn nicht nur zehn "echte" Aufbauwagen als Ersatz für totalbeschädigte Tiefflurwagen (siehe Tw 267 / Bw 316) bei der DÜWAG zu bestellen, sondern ab 1950 auch noch 30 komplett neu gefertigte Wagen dieses Typs (vergl. Tw 380, Atw 5233), versehen mit Neubaumotorgestellen der Bauart 1937/1943. Gleiches gilt auch für die Beschaffung passender Anhängewagen (vergl. Bw 643).

Zu der Zeit hatten die Verkehrsbetriebe allgemein kriegsfolgebedingten Fahrzeugmangel und so bot auch die DÜWAG einheitliche Aufbauwagen zur Verwendung auf altbrauchbaren Fahrgestellen an, welche auch als Muster für den vom Verband der Verkehrsbetriebe als sogenannte Verbandswagen empfohlenen Einheitswagen dienten. Dieser unterschied sich neben geringfügigen Karosserie-Abweichungen im Wesentlichen durch eine Niederspannungsanlage und ein eigens entwickeltes Motorfahr-/Laufgestell.

Obwohl die Rheinbahn seit 1951 konsequent moderne Großraum- und Gelenkfahrzeuge beschaffte, dienten die noch nicht sehr alten Aufbauwagen schließlich noch bis 1974 als Lückenfüller eines an sich modernen Verkehrsbetriebes. Obschon ihre Konstruktion eigentlich noch einige Betriebsjahre hergab, mussten sie wegen auslaufender Sondergenehmigungen (u.a. nichtautomatische Fahrgasttüren) durch eine letztmalige Serie Großraumgelenkwagen (siehe Gtw 3101/3206) aus dem Personenverkehr gezogen werden.

Die meisten Wagen wurden daher abgestellt und zeitnah verschrottet während einige zwischen 1970 und 1985 als Arbeitswagen hergerichtet oder genutzt wurden. Während einer von ihnen durch einen Totalumbau zu einem Schneepflug hergerichtet und mangels Bewährung an einen Wiederverkäufer abgegeben wurde und ein weiterer als erheblich modernisierter Arbeitswagen im Essener Stadtbahnnetz dient, konnte der nicht orange umlackierte Arbeitswagen 5279 seit 1999 wieder als Tw 379 der Oldie-Flotte hinzugefügt werden.

Text: Heiner Bähr

Technische Daten

Länge 11,30 m
Breite 2,30 m
Fahrleitungsspannung 600 V DC
Kupplung Düsseldorfer Stadtkupplung

Kompatible Beiwagen