Im Zuge des von der Rheinbahn betriebenen Baus der Südbrücke beschaffte diese zwei spezielle Seitenkipperzüge für den Bau der rechtsrheinischen Brückenrampe, Teil des heutigen Südrings. Sie bestanden aus je einem Motorwagen mit beidseitigen Plattformen und einem gleichartigen Anhängewagen, dieser jedoch nur mit einer Plattform und ohne weitere Überbauten. Diese und die größere Plattform des Motorwagens wiesen ein selbsthemmendes Handgetriebe auf, welches den nach seinem Konstrukteur benannte "Ochsner-Kipper" antrieb. Das Besondere daran war der Kippvorgang, welcher mit Hilfe des Getriebes, auch bei großer Last von Hand gesteuert, die Bracke selbsttätig öffnete und das Schüttgut unmittelbar neben dem Gleis abkippte.

Nach dem 1943 kriegsbedingt erfolgtem Ausbau der Motore und Wiederverwertung überflüssigen Konstruktionsmaterials (Überbauten), liefen alle vier Wagen als Anhängewagen, wobei die ehemaligen Motorwagen an ihren beiden ungleich großen Plattformen zu erkennen waren.

1955 erfolgte bei allen vier Wagen der Umbau der Ladefläche hin zu einer Art Kastenwagen für Bremssand mit seitlichen Schüttöffnungen. Die Ochsner-Mechanik wurde stillgelegt und die Ladefläche mit hohen Seitenwänden versehen. Als Regenschutz erhielten sie eine dachförmige Abdeckung mit Schiebedeckeln, welche in den 80er-Jahren durch zwei große Klappdeckel über Kastenlänge und mit Kontergewicht ersetzt wurden. Außerdem erhielten die Schüttöffnungen abnehmbare Leittrichter um den Bremssand wohldosiert in sog. Kohleschütten rinnen zu lassen. Mit diesen Schütten wurden dann die Bremssandbehälter der Straßenbahnwagen befüllt. Nachgerüstet wurden die Wagen zudem mit Schienenbremsen und einer einseitig vorgesehenen, mechanischen Abreißbremse, welche am führenden Motorwagen (siehe Tw 379/380) eingehangen werden muß.

Nur der ehemalige Motorwagen 92 ist heute noch unter der Betriebsnummer 5304, vormals in dunkelgrüner, heute in oranger Farbgebung vorhanden und zeigt immer noch die ursprüngliche, stillgelegte Ochsner-Mechanik, allerdings ohne das zugehörige Getriebe auf der großen Plattform.

Text: Heiner Bähr